Nachdem ich im ersten Artikel allgemeine Dinge abgehandelt habe, wird es nun etwas konkreter, denn es geht um die Vorbereitungen. Dabei gehe ich zuerst auf die Vorbereitungen die mit dem Brautpaar zusammen stattfinden ein. Danach kommen die Dinge die man selbst vorbereiten muss.
2.1 Das Vorgespräch
Braut und Bräutigam sind ohne Zweifel die wichtigsten Personen auf einer Hochzeit. Daher solltet ihr euch die Zeit nehmen und ein ausführliches Vorgespräch mit den Beiden führen. Wichtig finde ich, sich erst einmal die Wünsche anzuhören, ehe man seine eigenen Vorschläge einbringt. Oft gibt es schon konkrete Vorstellungen wie, wann, wo und was fotografiert werden soll. Erst wenn alle Wünsche geäußert wurden, solltet ihr über die eigentliche Umsetzung reden. So hat man alle wichtigen Dinge schon einmal im Hinterkopf und man vermeidet es, sich schon Anfangs in Details zu verstricken. Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch auch eine Checkliste anlegen. So könnt ihr beim Gespräch nichts vergessen.
Essenziell ist es über die Zeitplanung zu reden. Also wann ihr wo sein müsst, wie lange ihr Zeit für das Portraitshooting habt oder wann die Gruppenbilder mit der Familie geschossen werden sollen. Man sollte als Fotograf auf jeden Fall immer vor oder zumindest gleichzeitig mit dem Brautpaar vor Ort sein, denn grundsätzlich kann es nie schaden einen kleinen Zeitpuffer zu haben. So kann man vor Ort schon einmal die besten Perspektiven suchen und sich mit dem Licht vertraut machen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Bildrechte. Wenn ihr die Fotos veröffentlichen wollt, kommt ihr um ein Model Release nicht herum. Ich nutze dazu den Modelvertrag vom Pather Media. Unter dem Link findet ihr eine Deutsche und eine Englische Version, sowie viele weiterführende Dinge zum Thema Bildrechte.
Wenn ihr diese Dinge mit dem Brautpaar besprochen habt, lasst euch noch die Telefonnummer der Trauzeugen oder Geschwister geben. Oft sind auch Dinge geplant von denen das Brautpaar noch nichts weiß.
2.2 Die Hochzeit vorbereiten
Mir hat es bei meinen ersten Hochzeiten sehr geholfen die Locations zu kennen. Daher habe ich sie mir vorher schon angeschaut, soweit es möglich war. Das gibt am großen Tag dann die nötige Sicherheit, weil man weiß was einen erwartet. Wenn man öfter Hochzeiten fotografiert, ist es in meinen Augen nicht mehr ganz so wichtig die Örtlichkeiten zu kennen. Die Abläufe sind oft ähnlich und wenn man diese schon kennt, kann man sich schneller auf die Situation einstellen.
Kommen wir zu den Vorbereitungen der Technik: Da gibt es einige relevante Dinge um später keine böse Überraschung zu erleben. Ihr solltet auf jeden Fall genug Speicherkarten und Akkus einpacken und diese vorher auch laden bzw. formatieren.
Weiterhin solltet ihr prüfen ob das Aufnahmeformat an der Kamera richtig eingestellt ist. Als Formate kommen nur RAW oder JPG (beste Qualität) in Frage. Beide Formate haben ihre Vor- und Nachteile. Ich bevorzuge das RAW-Format, da ich so in der späteren Bearbeitung mehr Spielraum habe.
Was das Zubehör angeht schleppe ich meist eine ganze Menge mit. Hier eine kleine Liste von Dingen die ganz nützlich sein können.
- Stativ + Einbeinstativ
- Reflektor für das Portraitshooting
- Leiter (Hilft bei großen Gruppenfotos)
- Entfesselte Blitze + Lichtformer + Lichtstativ
- Requisiten
Wenn dann die Objektive geputzt und alle Vorbereitungen erledigt sind, überprüft am besten doppelt ob alles dabei ist was ihr braucht.
Das war es soweit zu den Vorbereitungen. Im nächsten Teil geht es um die Trauung in Standesamt und Kirche. Zum Shooting der Hochzeitsportraits und Gruppenbilder komme ich im vierten Teil. Dort bekommt ihr dann zu erfahren, wozu ich den ganzen Kram mitschleppe den ich oben aufgezählt habe.
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